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Wismar, deren Altstadt seit 2002 UNESCO Weltkulturerbe ist, gehörte zu den mächtigsten Hansestädten Europas. Der Hafen liegt geschützt in der Wismarer Bucht und wurde bereits 18 Jahre vor der Stadtgründung erstmalig erwähnt. Wismar war also wahrscheinlich zunächst ein Seehafen und entwickelte sich dann erst zu einer Stadt die heute über 40.000 Einwohner zählt.

Wismar brannte 1267 weitgehend nieder und wurde danach im Stile der einsetzenden Gotik mit Backsteinhäusern wieder aufgebaut. Es gehörte im späteren Verlauf seiner Geschichte fast 300 Jahre zum Königreich Schweden. 1881 eröffnete Rudolph Karstadt ein Tuchgeschäft und das heutige Stammhaus der Warenhauskette Karstadt. Wismar gehört zu dem Viertel der Deutschen Städte mit dem geringsten Niederschlag pro Jahr.

Der Hafen ist das Herz der Hansestadt und deren Tor zur Welt. In der Schwedenzeit diente der Hafen als Standort für die Kriegsflotte. Der historische Hafen stammt aus der vorindustriellen Zeit. Im 20. Jahrhundert erfuhr der Hafen einen Aufschwung, wurde vertieft und der Neue Hafen mit Anschluss an den Schienenverkehr gebaut. Damit verlor der Alte Hafen mehr und mehr an Bedeutung. 2011 feierte der Alte Hafen sein 800-jähriges Bestehen.

Die Speicherstadt im Alten Hafen Wismar besteht aus fünf markanten Bauwerken, dem Thormann-Speicher (1862), dem Löwe-Speicher (1935), dem Ohlerich-Speicher (1938), dem Kruse-Speicher (1940) und dem sogenannten Baumhaus welches früher den Hafen bei Nacht oder bei drohender Gefahr mit einem Baumstamm oder einer Kette verschloss.

Der Ohlerich Speicher oder auch das „Silo 3“ wurde von dem Kieler Architekten Heinrich Hansen erbaut. Heinrich Hansen (1881–1955) studierte an der TH Aachen (heute RWTH) und baute mehrere Speichergebäude an der Osteseeküste, wie beispielsweise zwei Jahre zuvor in Kappeln einen baugleichen Speicher oder den Löwe Speicher in Wismar.

Der Ohlerich Speicher steht auf 360 über zehn Meter langen Holzpfählen und umfasst eine Lagerkapazität von 5.000 Tonnen. Das 34 Meter hohe Stahlbetongebäude besitzt sieben Geschosse und 17 Silos und zusätzliche Speicherböden. Sein Aussehen erhält der Speicher durch vorgeblendete Mauerklinker. Der Bau kostete über eine halbe Million Reichsmark. Diese neue Art Silos stellten einen gewaltigen Fortschritt zu früheren Speichergebäuden dar. Sie waren feuersicher und durch neue maschinenbetriebene Becherwerke und pneumatische Förderanlagen und einer industriellen modernen Steuerung entfielt die bisherige harte Knochenarbeit der Lagerarbeiter. Das Lager wurde von Paul Ohlerich (1869–1959) für die größte Getreidehandelsfirma in Westmecklenburg die schweriner Landhandelsfirma Löwenthal & Co. in Auftrag gegeben. Als der Speicher 1938 gebaut wurde befand sich Deutschland bekanntlich im dunkelsten Kapitel seiner Geschichte und diese Geschichte ist leider auch mit dem Namen Ohlerich verbunden. Die Schweriner Stadtchronik berichtet über das Jahr 1934: „Ministerpräsident Granzow ordnet am 21. Mai die Arisierung der Getreidehandelsfirma Löwenthal, Nord & Co. an. Zwei der Besitzer, Otto Löwenthal und Max Nord, waren Juden. Sie wurden von ihrem nichtjüdischen Teilhaber Paul Ohlerich aus der Geschäftsführung verdrängt und 1938 entschädigungslos enteignet.“ Quelle: Stadtchronik Landeshauptstadt Schwerin – Ausgabe 2017/2018, Seite 74

Nachdem der Speicher lange Zeit leer stand wird ihm seit 2017 neues Leben eingehaucht. Mit seiner Lage an der Spitze des Alten Hafens, mit dem Liegeplatz der Poeler Kogge „Wissemara“ aus dem 14. Jahrhundert direkt vor seinem Eingang und als Kulisse für die alljährlichen Hafenfeste und Schwedenfeste bildet er einen der markanten Punkte im Hafen von Wismar.

 Den Zustand des Speichers vor dem Umbau, den eigentlichen Umbau und die Gestaltung und Entstehung des Ohlerich Apartment dokumentiert diese Webseite. Das Apartment mit Blick auf dem Alten Hafen und die Poehler Kogge wird ab dem Frühjahr 2018 zu mieten sein.

Lage

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